ECOsights
Forschungsprojekte 2020–2025

Prof. Dr.-Ing. Jutta Albus
Prof. Volker Huckemann
Prof. Erhard An-He Kinzelbach
Prof. Klaus Legner
Prof. Sven Pfeiffer

3DLightOnSite
Automatisierter Betondruck

 

Die Bauindustrie steht in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen: Die Wohnungsknappheit, der Fachkräftemangel und der Innovationsdruck nehmen stetig zu. Hinzu kommt, dass die für das Bauen benötigten Materialien (Stahl und Zement) den größten Anteil am globalen Erderwärmungspotential ausmachen. Das Ziel des Projekts besteht darin, die CO2-Emissionen in der Bauindustrie zu reduzieren, indem ein durchgängig CO2-optimierter digitaler Workflow zur Herstellung multifunktionaler Leichtbauteile mit gradienten Eigenschaften entwickelt wird.
 
Die Hauptinnovation besteht darin, Leichtbau im Baubereich durch die Konzeption, Entwicklung und Prüfung der ortsbasierten Herstellung in der additiven Fertigung einzuführen. Dabei entsteht ein Prototyp eines mobilen Baustellenroboters, der Informationen aus BIM (=Building Information Modeling) verarbeitet und Leichtbauelemente direkt vor Ort drucken soll. Dazu werden spezielle Betone hergestellt, die – im Einklang mit dem Druckprozess – den CO2-Fußabdruck von unbewehrten Wänden bis zu 50% reduzieren sollen.

  • Prof. Sven Pfeiffer, Leonard Lehr M.A. (FG Digitales Entwerfen, Planen und Bauen)
  • Fördermittelgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
  • Laufzeit: 2022–2025

 

AufgeMerckt
Piloteinsatz und Demonstration einer farbneutral-schaltenden innovativen Verglasung

 

Die Georg-August-Universität in Göttingen verwandelt ein unter Denkmalschutz stehendes Universitätsgebäude aus dem 19. Jahrhundert in das „Forum Wissen“, ein kombiniertes Lehr-, Forschungszentrum und Museum. Seit Januar 2020 wird das Gebäude umfassend renoviert, um seiner neuen Funktion gerecht zu werden, ohne sein historisches Erscheinungsbild zu verlieren. Ein Schlüsselelement der Renovierung ist die Erfüllung der spezifischen Konservierungsanforderungen für das Raumklima des Museums.
 
Um sich vor Sonneneinstrahlung zu schützen, ohne das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes zu verändern, wird schaltbares Glas von Merck installiert. Diese Technologie gewährleistet eine natürliche Farbwiedergabe im Inneren und trägt zu einem geeigneten Klima für Ausstellungsstücke und Besucher bei, wobei das ursprüngliche Aussehen des Gebäudes erhalten bleibt. Das Projekt umfasst die Erforschung des Pilotbetriebs von schaltbarem Glas in einem Museumsumfeld. Dies beinhaltet die Erfüllung klimatischer Anforderungen und die Bewertung der Energieunterschiede im Vergleich zu traditionellen Beschattungslösungen.
 
Der Erfolg des Projekts wird durch thermische Simulation gemessen. Hierbei wird die TRNSYS-Software verwendet, um einen Museumsabschnitt zu modellieren und das schaltbare Glas zu simulieren. Nach Validierung des Modells mit umfangreichen klimatischen und bautechnischen Parametern dient es als Grundlage für die Untersuchung des Pilotbetriebs des Glases und die Optimierung des technischen Betriebs des Museums.

  • Prof. Volker Huckemann (FG Bauphysik und Energieeffizientes Bauen)
  • Fördermittelgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
  • Laufzeit: 2020–2025

 

ECO+
Auf dem Weg zu positiven Umweltwirkungen von Quartieren

 

Angesichts der brennenden ökologischen Fragen unserer Zeit kann sich der Planungs- und Bausektor nicht mehr damit zufriedengeben, den negativen Einfluss der Bautätigkeit zu minimieren. Vielmehr muss das visionäre Ziel von positiven Gebäuden und Quartieren verfolgt werden, um den ökologischen Wandel im Gebäudesektor zu beschleunigen. Das Forschungsprojekt soll in diesem Kontext eine ehrliche Definition des „positiv Bauens“ generieren, bei der möglichst viele Handlungsfelder betrachtet und deren Wechselwirkungen kritisch analysiert werden. Auch Grenzen des positiven Bauens sollen transparent dargestellt werden.
 
Es werden folgende Handlungsfelder differenziert bearbeitet: Material, Energie, Wasser, Grün, Gesellschaft und Mobilität. Die gleichzeitige Berücksichtigung der genannten sechs Handlungsfelder bietet ein enormes Potenzial, um die Nachhaltigkeitsziele im Bauwesen zu erfüllen. Damit werden Synergieeffekte genutzt, die sich aus der integrierten Betrachtung der einzelnen Bereiche ergeben. Bestehende Umsetzungsstrategien dienen als Grundlage, um neue, innovative Lösungsansätze zu entwickeln und auf ihre Tauglichkeit im Kontext von geplanten Quartiersentwicklungen zu bewerten.
 
Wenn die entwickelten Lösungsansätze zur Erreichung des definierten Ziels geeignet sind, werden sie in einen Handlungsleitfaden übernommen, um neue Projekte ganzheitlich zu verwirklichen, in allen Handlungsfeldern weitestgehend positive Umweltwirkungen zu generieren und dabei bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Zur Validierung der Handlungsempfehlungen und des Bewertungstools wird das Forschungsprojekt an ein konkretes Praxisprojekt, ein neues Quartier bei Bamberg, gekoppelt und mit Praxispartnern umgesetzt.
 
Der Fokus liegt dabei auf der Planungsphase, die wissenschaftlich begleitet werden soll. In enger Abstimmung zwischen den Forschenden und den Planungsbeteiligten des Praxisprojekts werden Umsetzungsstrategien zum Bauen mit positiven Umweltwirkungen für die oben genannten Handlungsfelder integrativ erarbetet, entwickelt und im Hinblick auf die Übertragbarkeit auf weitere Projekte aufbereitet, damit diese für ähnliche Folgeprojekte anwendbar und nutzbar sind.
 
Bei zukünftigen (Wohnungs-)Neubauten sollen somit die Potenziale eines möglichst positiven Bauens in Bezug auf Material, Energie, Wasser, Grün, Gesellschaft und Mobilität genutzt werden können, anstatt negative Umweltwirkungen des Bauens nur zu reduzieren. Das Forschungsprojekt leistet einen Beitrag zur Umsetzung und Weiterentwicklung des „Regenerative Designs“ auf Gebäude- bzw. Quartiersebene mit dem Ziel, Strategien für die Umsetzung von in ökologischer und sozialer Hinsicht positiven Bauweisen aufzuzeigen.

  • Prof. Dr.-Ing. Jutta Albus, Gavin Hope M.Sc. und Nurcan Akca M.Sc. (FG Entwerfen und Konstruieren. Nachhaltiges Bauen)
  • Verbundprojekt mit der Technischen Universität München: Prof. Dr. Werner Lang (Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen), Prof. Dr. Ferdinand Ludwig (Lehrstuhl Green Technologies in Landscape Architecture)
  • Kooperationspartner: Öko Bau Dipl. Ing. (FH) B. Wittmann GmbH
  • Fördermittelgeber: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
  • Laufzeit: 2022–2024

 

ECOsights
Nachhaltiges Museum Detmold

 

Museen stellen aufgrund ihrer strengen konservatorischen Anforderungen oft klimatisch anspruchsvolle Gebäude dar, was häufig zu energieintensiven Lösungen führt. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe plant einen Neubau für den Eingangs- und Ausstellungsbereich des Freilichtmuseums Detmold, dem größten Freilichtmuseum Deutschlands. Das Projekt zielt auf eine nachhaltige, lebenszykluskostenorientierte Gestaltung ab und soll als Modell für die deutsche Architekturkultur dienen. Ein interdisziplinäres Konsortium, bestehend aus Architekt*innen, Gebäudeklimaexpert*innen, Energietechniker*innen und Bildungswissenschaftler*innen, wird ein innovatives Museums-Konzept entwickeln.
 
Das Projekt umfasst zwei Phasen: zunächst die Erstellung einer Richtlinie für Baumaterialien, technische Ausstattung und Energiekonzepte, einschließlich eines Überwachungssystems für den Neubau. In dieser Phase liegt der Fokus auch auf dem Zusammenspiel von Konservierungsanforderungen und Energiebedarf, wobei adaptive Komponenten betont werden, die auf die klimatischen Toleranzgrenzen der Museumsartefakte reagieren.
 
Die zweite Phase konzentriert sich auf den Wissenstransfer über nachhaltiges, ressourceneffizientes Bauen. Angesichts der vielfältigen Besucher des Freilichtmuseums Detmold legt das Projekt einen hohen Bildungswert auf museumspädagogische Aspekte und zielt darauf ab, diese Werte in das Design des neuen Gebäudes zu integrieren. Der Anteil des Bochumer Forschungsteams am Projekt bestand in der Baustoffberatung und ökologischen Bilanzierung. So wurde u.a. erstmals ein CO2-reduzierter Beton im größeren Maßstab eingesetzt. Zudem wird die größte tragende Lehmwand Deutschlands realisiert.

  • Prof. Volker Huckemann (FG Bauphysik und Energieeffizientes Bauen)
  • Weitere Projektbeteiligte: Dr.-Ing. Susanne Schwickert, Prof. Dr. Johannes Üpping, Prof. Dr. Tobias Schmohl (Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe), Dipl.-Ing Olaf Scheinpflug (ACMS Architekten GmbH), Gefion Apel (LWL-Freilichtmuseum Detmold)
  • Fördermittelgeber: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)

 

Einfach (Um)bauen
Konzepte für das robuste Sanieren von Wohngebäuden

 

Die Senkung des Energiebedarfs im Wohnungsbestand Deutschlands ist eine zentrale Aufgabe der nächsten Jahre. Dazu muss die Sanierungsquote rapide gesteigert werden. Hierfür benötigt es kostengünstige und materialsparende Lösungen. In einer umfassenden Untersuchung wird der Lebenszyklus typischer Bestandswohngebäude betrachtet. Dabei werden, anders als üblich, auch die am konkreten Standort vorhandenen Optionen der Energieversorgung, die graue Energie der Baumaßnahmen sowie der Aufwand für den Betrieb und – bisher noch kaum beachtet – die Bandbreite des zu erwartenden Nutzerverhaltens berücksichtigt.
 
Die Forschenden erwarten dabei Sanierungslösungen, die weniger kosten, aber im Vergleich zu einer EH55 Sanierung, genauso viel CO2 einsparen. Dadurch wird die vorhandene Leistungskraft der Bauwirtschaft auf viele kleinere, ökologisch und ökonomisch sinnvolle Maßnahmen verteilt und so größere Fortschritte bei der CO2-Einsparung ermöglicht. Gepaart mit den richtigen Anreizen aus der Politik und einem konsequenten Umbau der Energieversorgungsstruktur könnten die gesteckten Ziele damit erreichbarer werden.

  • Prof. Dr.-Ing. Jutta Albus, Dipl.-Ing. Matthäus Nowak (FG Entwerfen und Konstruieren. Nachhaltiges Bauen)
  • Verbundprojekt mit der Technischen Universität München: Prof. Florian Nagler (Lehrstuhl für Entwerfen & Konstruieren), Prof. Thomas Auer (Lehrstuhl für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen), Prof. Andreas Hild (Professur für Entwerfen, Umbau und Denkmalpflege)
  • Fördermittelgeber: Zukunft Bau Forschungsförderung, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
  • Laufzeit: 2023–2025

 

LEGO
Stranggepresste Hochlochlehmsteine für Innenwände als Substitution von Regips-Wänden

 

Gipsbauplatten haben mit einer Produktion von über 233 Mio. m2 pro Jahr in Deutschland einen maßgebenden Einfluss auf den Gipsverbrauch, mit steigender Tendenz. Die Verfügbarkeit von Gips nimmt mit der zunehmenden Schließung von Kohlekraftwerken und der sinkenden Verfügbarkeit aus Primärlagerstätten drastisch ab. Somit ist eine alternative Bauweise zur Errichtung nicht tragender Innenwände mit geringem CO2-Footprint sowie Energiebedarf zur Herstellung unter Nutzung regionaler und nachwachsender Materialressourcen dringend erforderlich. Mittels des anvisierten Forschungsvorhabens soll ein Beitrag zur ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft und zur Ressourcenschonung geleistet, und der Einsatz rohstoffintensiver Verfahren vermieden werden.
 
Gleichzeitig zielt das Projekt darauf ab, bautechnische Verbesserungen (baukonstruktiv, bauphysikalisch) zur Einsparung des betrieblichen Energiebedarfs im Neu- und Bestandsbau zu erreichen. Das Forschungsvorhaben untersucht die Entwicklung von Hochlochlehmbausteinen zum einen auf Werkstoffebene. Dabei stehen materialtechnische Eigenschaften im Hinblick auf die Realisierung eines maßhaltigen, dauerhaften und kreislauffähigen Produkts durch den Einsatz natürlicher, nachhaltiger Zusatzstoffe sowie die Anpassung des Herstellverfahrens im Fokus.
 
Zum anderen wird der Einsatz der Hochlochlehmbausteine im Hinblick auf baukonstruktive Anforderungen überprüft. Aspekte wie Fügung der Bausteine, Montage, Verputzen und Rückbau sowie architektonische Gestaltungsmöglichkeiten werden auf Potentiale, ggf. Einschränkungen für Neu- und Bestandsbauten auch während der Betriebsphase untersucht und mittels Lebenszyklusanalyse überprüft. Der Baustoff Lehm birgt ein hohes Kreislaufpotential. Um den drängenden Fragen nach zukunftsfähigen Lösungsansätzen im Bauen nachzukommen, wird eine alternative Herangehensweise zur konventionellen Trockenbauwand auf Grundlage einer ressourcensparenden, zirkulären Bauweise etabliert.

  • Prof. Dr.-Ing. Jutta Albus, Elisa Berker M.A. (FG Entwerfen und Konstruieren. Nachhaltiges Bauen)
  • Verbundprojekt mit der Technischen Universität Dortmund: Prof. Jeanette Orlowsky (Lehrstuhl Werkstoffe des Bauwesens), Prof. Ingo Münch (Institut für Baumechanik, Statik und Dynamik)
  • Weitere Forschungspartner: Lücking GmbH & Co. KG, Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V.
  • Fördermittelgeber: Zukunft Bau Forschungsförderung, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
  • Laufzeit: 2023–2025

 

Modular – Zirkulär – Digital
Individualisierbare Standardisierung

 

Im Fokus liegt die Entwicklung von vorgefertigten Bauteilen/Baugruppen in Hybridbauweise, die basierend auf einem durchgängig digitalen Planungs- und Produktionsprozess eine höhere konstruktive Flexibilität und gestalterische Varianz erreichen, und damit zur Verbesserung der nachhaltigen Nutzung von Gebäuden beitragen. Ausgehend von einem adaptiv-assoziativen Bausystem werden vorgefertigte, dreidimensionale Raummodule mit linearen Tafelelementen systematisch in einer Planungsleistung kombiniert und im Hinblick auf eine automatisierte Produktion baukonstruktiv entwickelt. Das Forschungsprojekt stellt die Entwicklung von vorgefertigten Bauteilen oder Baugruppen in Hybridbauweise in den Fokus, die basierend auf einem durchgängig digitalen Planungs- und Produktionsprozess eine höhere konstruktive Flexibilität und gestalterische Varianz erreichen, und damit zur Verbesserung der nachhaltigen Nutzung von Gebäuden beitragen.
 
Ausgehend von einem adaptiv-assoziativen Bausystem werden vorgefertigte, dreidimensionale Raummodule aus Boden und Wand (z.B. U-Element oder L-Element aus Beton) mit  linearen Tafelelementen(Wand/Boden/Decke-Elemente aus Holz, Stahl, Beton oder Holz-Beton-Verbund) und punktförmigen Elementen (Stützen etc.) systematisch in einer Planungsleistung kombiniert und im Hinblick auf eine automatisierte Produktion baukonstruktiv entwickelt, sodass eine große Bandbreite an Lösungsansätzen für mehrgeschossige Gebäudetypologien ermittelt werden kann. Alleinstellungsmerkmal des Forschungsansatzes ist der komplementäre Mittelweg aus Raummodul- und Elementbauweise im Hinblick auf eine offene, adaptive Bauweise, die dem komplexen Anforderungsgeflecht heutiger Planungsaufgaben durch eine hohe Flexibilität sowohl in der materialkonstruktiven Ausführung als auch der gestalterischen Varianz entspricht.
 
Dabei zielt die Forschungsleistung insbesondere auf eine Systemoffenheit ab. Für ein „nachhaltig offenes System“ muss eine Balance zwischen Flexibilität und damit einer Adaptivität auf der einen Seite und Systematisierung auf der anderen Seite gefunden werden, so dass eine Anwendbarkeit sowohl im Bestand als auch im Neubau möglich ist. Standardisierte, seriell gefertigte Elemente bilden die Grundlage einer Bauweise, die durch sparsamen Materialeinsatz und reversible Fügungen individualisierbare architektonische Lösungen realisierbar macht.
 
Um die genannten Anforderungsparameter einer Bauaufgabe in den Planungsprozess zu überführen, miteinander in Beziehung zu setzen und diese schließlich für Planer*innen zugänglich zu machen, wird ein Projekt über ein digitales Entwurfswerkzeug im Sinne eines ganzheitlichen Prozesses vorbereitet (digitale Gestaltung von Prozessen) und über die einzelnen Leistungsphasen bis hin zur (teil-)automatisierten Fertigung (Automatisierung der Fertigungstechnologie) ausgearbeitet. Eine neuartige, digitale Planungsmethodik ermöglicht die Kombination von dreidimensionalen (Raum-)Einheiten mit zweidimensionalen Komponenten als offene Konstruktionstypologie.

  • Prof. Dr.-Ing. Jutta Albus, Gavin Hope M.Sc., Nurcan Akca M.Sc., Dipl.-Ing. Kirsten Hollmann-Schröter (FG Entwerfen und Konstruieren. Nachhaltiges Bauen)
  • Weitere Projektbeteiligte: Hermann Stegink (Solid.Modulbau GmbH, Ahaus), Arnold Walz und Philipp Rumpf (Design-to-Production GmbH, Stuttgart)
  • Fördergeber: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
  • Laufzeit: 2022–2024

 

CoBotCraftLab
Labor für Digitales Handwerk

 

Mit dem Aufbau eines Roboterportals für die automatisierte kollaborative Fertigung im Bauwesen entsteht an der Hochschule Bochum ein Labor für Mensch-Roboter-Kollaboration im Bauhandwerk, in der Mensch und Maschine auf eine neue Art zusammenwirken sollen. Es wird eine 7 Meter lange und 3 Meter breite Fertigungszelle mit sechs kollaborativen Robotern (Cobots) geplant, die auf Linearachsen beweglich gelagert sind. Sie sollen mit Werkzeugwechselsystemen mit anwendungsspezifischen oder generalistischen Manipulatoren ausgerüstet werden.
 
Das Gesamtsystem verfügt über 42 Freiheitsgrade der Bewegung und soll ein weites Spektrum automatisierbarer Aufgaben aus dem Bereich des Bauwesens ausführen können. Diese geräteinfrastrukturelle Investition ermöglicht den Bau eines Portals mit 6 kollaborativen Robotern (CoBots), die die Forschungsaktivitäten in den Handlungsfeldern „Digitalisierung des Bauens und des Handwerks“, „Demographischer Wandel und Sicherheit“ und „Neue Verfahren des zirkulären Bauens und Konstruierens“ an der Hochschule Bochum maßgeblich stärken wird.
 
Unter Beteiligung der Fachbereiche Architektur und Mechatronik und Maschinenbau und unter Leitung der Professoren Schilberg, Kinzelbach und Pfeiffer können nun künftig im Rahmen der interdisziplinären Laborumgebung Arbeitsweisen für die kollaborative Fertigung mit Handwerker*innen und Robotern im Bauwesen erforscht werden. Der innovative Ansatz liegt in der Ermöglichung zeitgleicher und raumgleicher kollaborativer Fertigung. Anhand von großmaßstäblichen Demonstratoren und mit einer Schwerpunktsetzung im Holzbau sollen vielfältige Forschungsfragen im Bereich nachhaltiger Konstruktionen, Arbeitssicherheit, Ergonomie und Kreislaufwirtschaft bearbeitet werden.

  • Prof. Erhard An-He Kinzelbach (Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion), Prof. Sven Pfeiffer (Fachgebiet Digitales Entwerfen, Planen und Bauen),
  • Prof. Dr.-Ing. Daniel Schilberg (Institut für Robotik und Mechatronik)
  • Fördermittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • Laufzeit: 2024–2026

 

THALESruhr – Teilprojekt 8
HabiCore, das nachhaltige Tiny House für die Stadt

 

Das Projekt ist Teil des Forschungsprojektes THALESruhr (Transfer Hub for the Advancement, Livability and Efficacy of Sustainability Transformations), welches die Transformation als eine Gemeinschaftsaufgabe auf dem Weg zur nachhaltigen Gesellschaft ansieht. Teilprojekt 8 beschäftigt sich mit dem nahhaltigen Tiny House für die Stadt.
 
Wer von Wohneigentum träumt, stellt sich Haus oder Wohnung häufig mitten in der Natur vor, abseits der Stadt. Das kann problematisch sein, denn: Im Rahmen der Zersiedlung dehnen sich Städte weiter aus, (Grün-)Flächen werden besetzt und es entsteht beispielsweise mehr Verkehr. Sinnvoller ist es, vorhandene Flächen in Quartieren zu nutzen und gute Wohnlösungen zu schaffen. Der HabiCore-Infrastrukturkern wird konzipiert für die Integration in leerstehende Bestandsgebäude und für kleine, brach liegende Baulücken in der Stadt. Auf diese Weise soll zusätzlicher kostengünstiger, bezahlbarer und barrierearmer Wohnraum im städtischen Raum entstehen. Im Rahmen des Projekts wird ein nachhaltiger Prototyp aus Holz entwickelt, gebaut und getestet und als begehbarer Prototyp in Bochum präsentiert.

  • Prof. Klaus Legner (FG Bauökonomie)
  • Fördermittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) /MWK NRW, Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“
  • Laufzeit: 2023–2027

 

THALESruhr – Teilprojekt 9
BIM und Nachhaltigkeit

 

Das Projekt ist Teil des Forschungsprojektes THALESruhr (Transfer Hub for the Advancement, Livability and Efficacy of Sustainability Transformations), welches die Transformation als eine Gemeinschaftsaufgabe auf dem Weg zur nachhaltigen Gesellschaft ansieht. Ziel des Teilprojektes 9 ist die Entwicklung einer auf Building Information Modeling (BIM) basierenden Methode für eine architektonische Planung von Wohnimmobilien im Bestand in der Metropole Ruhr. Es werden Planungsmethoden entwickelt, die eine Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten im Entwurfsprozess ermöglichen. Als Transferergebnis sind BIM-Vorlagen sowie Handlungsempfehlungen und Leitfäden für Planungsprozesse zu erwarten, die auf Unternehmen, Bauherr*innen und Planungsbüros übertragen werden.

  • Prof. Sven Pfeiffer, Stefania Foukaras M.Sc. (FG Digitales Entwerfen, Planen und Bauen)
  • Fördermittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) / MWK NRW, Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“
  • Laufzeit: 2023–2027

 

Applied Excellence Department (AED) – Teilprojekt EINZ
Experimentalbau für Innovationen und Zirkularität

 

Das Applied Excellence Department (AED) ist eine gemeinsame Initiative der Hochschule Bochum, der Fachhochschule Dortmund und der Westfälischen Hochschule. Im Rahmen des Applied Excellence Department wird eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Forschungsgruppen angestrebt, um aktuelle Themen des architektonischen Entwerfens und Bauens voranzubringen. Auf der Grundlage von Künstlicher Intelligenz und digitaler Planungs- und Fertigungsmethoden wird die Umsetzung eines 1:1 Demonstrators untersucht.

  • Prof. Sven Pfeiffer (FG Digitales Entwerfen, Planen und Bauen),
  • Prof. Dr.-Ing. Volker Helm, Josha Helmchen M.A. (FG Digitale Methoden in der Architektur, FH Dortmund),
  • Fördermittelgeber: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MWK NRW), Stiftung Mercator
  • Laufzeit: 2023–2025
  • ECOsights

  • ECO+

    Auf dem Weg zu positiven Umwelt­wirkungen von Quartieren

  • ECOsights

    Nachhaltiges Museum Detmold

  • Modular – Zirkulär – Digital

    Individualisierbare Standardisierung

  • CoBotCraftLab

    Labor für Digitales Handwerk

  • Applied Excellence Department (AED) – Teilprojekt EINZ

    Experimentalbau für Innovationen und Zirkularität